CMD-Schmerz-/Schienentherapie
Der Zusammenbiss und seine Fehlfunktion: Okklusionsstörung
Der Fehlbiss: Okklusionsstörung
Die Okklusionsstörung ist eine Störung der Harmonie des Zusammenbisses von Oberkiefer und Unterkiefer. Sie kann verursacht sein durch angeborene Fehlstellungen der Zähne, durch Zahnverlust, durch fehlerhafte oder zu flache Füllungen, durch abgekaute, abradierte und daher zu kurze Zähne oder durch abgekauten Zahnersatz.
Sind die Zähne gut ausgebildet und haben sie eine gute Höhe, befindet sich das Kiefergelenk beim Zusammenbiss in seiner korrekten physiologischen Position. Es „schwebt” zentriert in der Kiefergelenkpfanne. Bei einer Beeinträchtigung des Zusammenbisses wird das Gefüge um das Kiefergelenk herum empfindlich gestört.
Häufig kommt es dann zu Kiefergelenkknacken, Reibegeräuschen und zu einer Schmerzsymptomatik, die sich zunächst lokal äußert, als Kopfschmerz, Verspannungen, Kiefergelenkbeschwerden, später jedoch ausbreitet und zu Beschwerden im gesamten Körper führen kann.
Der gesunde, ideale Zusammenbiss (zentrische Okklusion)

Die Zähne beißen in korrekter Beziehung zueinander. Dabei haben die Oberkieferzähne zu den Unterkieferzähnen maximal viele Kontakte. Das Kiefergelenkköpfchen (Kondylus) hat genügend Freiraum. Die Knorpelscheibe zwischen Kiefergelenkköpfchen und Kiefergelenkpfanne sitzt störungsfrei auf dem Kondylus.
Der gewohnheitsmäßige Zusammenbiss (habituelle Okklusion)

Die Zähne beißen zwar in scheinbar korrekter Weise aufeinander. Aber das Kiefergelenkköpfchen hat keinen Freiraum und wird durch den Zusammenbiss der Zähne nach oben, hinten in die sogenannte bilaminäre Zone gepresst. Dort kommt es zu empfindlichen Reizungen und Reizweiterleitungen ins Gehirn.
Die bilaminäre Zone besteht aus elastischen Fasern, die das Kiefergelenkköpfchen (Diskus) in seiner Position halten. Diese Zone ist reich an Blutgefäßen und Nervenfasern, die Impulse ins Gehirn entsenden. Hier entstehen die meisten Kiefergelenkbeschwerden. Wenn der Diskus beim Zusammenbiss ausweichen muss, gibt es ein knackendes Geräusch, das sogenannte Kiefergelenkknacken. Dieses Knacken weißt auf eine temporäre Diskusverlagerung hin. Wenn der Diskus bei Mundöffnung wieder auf den Kondylus zurückspringen kann, erfolgt häufig ein weiteres Knackgeräusch. Kann der Diskus aus Platzgründen nicht mehr zurückspringen, spricht man von einer Diskusverlagerung ohne Reposition.

Das Kiefergelenk wird vom Nervus trigeminus versorgt. Dieser Nerv ist auf der Höhe der oberen Halswirbel (C2, C3) mit anderen Nerven des Gesichts und der Halswirbelsäule verbunden. Eine Reizung des Nervus trigeminus führt immer auch zu einer Reizung anderer Nerven und somit zur Störung der Strukturen, die von diesen Nerven versorgt werden.
Zu geringe Höhe der Zähne: abgesunkene Bisslage

Die Zähne haben durch Abnutzung (Abrasion), Zahnschmelzabbau (Erosion) oder alte, abgekaute Füllungen ihre physiologische Höhe eingebüßt. Erst eine leichte Mundöffnung holt das Kiefergelenk aus seiner Kompression.

Therapeutisches Ziel ist, die fehlende Höhe der Zähne neu aufzubauen. Dies wird erreicht mit Hilfe einer höchst präzise gearbeiteten, geteilten myozentrischen Schiene.